Freitag

Uni und Arbeit – Kundentermine mit Schuppenflechte?


Das Gute an der Uni ist, dass man an Tagen, an denen es besonders schlimm ist, auch mal zu Hause bleiben kann. Aber in Stress-Situationen, zum Beispiel vor Prüfungen, wird es unerträglich. Es schuppt, es juckt, die Haut ist wund, es gibt offene Stellen und manchmal blutet es. Dann will ich gar nicht rausgehen, muss aber natürlich zur Prüfung. Habt ihr schon mal versucht, euch vier Stunden zu konzentrieren wenn ihr einen Schub habt? Als ob das nicht schon schlimm genug wäre, sind da auch noch die Blicke meiner Kommilitonen. Vielleicht bilde ich es mir nur ein, aber ich habe das Gefühl, dass die Leute mich meiden, keiner setzt sich neben mich. Ich fühle mich wie ein Aussätziger.
Ich stelle mir vor, wie schlimm es im Beruf erst wird. Ich will einen guten Job in einem Unternehmen, vielleicht im Marketing. Doch wie passt Schuppenflechte zu Meetings und Kundenakquise? Vielleicht studiere ich schon so lange, weil ich noch mehr Angst habe, was danach passiert. Auf der einen Seite möchte ich gern aufstehen und sagen „Leute, Schuppenflechte ist eine Qual, ich habe mir das nicht ausgesucht.“, auf der anderen Seite habe ich die Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass es irgendwo ein Mittel gibt, das hilft.

Samstag

Psoriasis vulgaris – die Leiden des jungen C.


Seit ich denken kann, leide ich unter Schuppenflechte. Ich bin damit aufgewachsen, mich in meiner Haut unwohl zu fühlen. Ich habe mich immer geniert, klar, Schuppenflechte ist nicht nur unangenehm, sondern auch sichtbar. Die meisten interessiert nicht, dass das nichts mit Ungepflegtheit zu tun hat, sondern dass es eine Krankheit ist. Doch wie bringt man das seinen Klassenkameraden oder den Mädchen in der Schule bei? Mit schuppiger Kopfhaut und Ekzemen an den Armen geht man nicht ins Freibad. Man versteckt sich. Ich bin eh ein schüchterner Typ, war immer eher der Außenseiter. Die Krankheit hat es noch schlimmer gemacht. Selbst heute, im Studium, schränkt mich die Schuppenflechte ein. 
Ich schreibe diesen Blog, weil ich mich mit der Krankheit auseinandersetzen will und weil ich glaube, dass es auch anderen so geht wie mir. Ich hoffe immer noch, irgendwann eine Lösung zu finden, irgendein Medikament, eine Salbe, ein Wundermittel, das hilft. Ich werde Neues ausprobieren und hier darüber berichten.