Das Gute an der Uni ist, dass man an Tagen, an denen es
besonders schlimm ist, auch mal zu Hause bleiben kann. Aber in
Stress-Situationen, zum Beispiel vor Prüfungen, wird es unerträglich. Es schuppt, es juckt, die Haut ist wund, es gibt offene Stellen und manchmal blutet es.
Dann will ich gar nicht rausgehen, muss aber natürlich zur Prüfung. Habt ihr
schon mal versucht, euch vier Stunden zu konzentrieren wenn ihr einen Schub
habt? Als ob das nicht schon schlimm genug wäre, sind da auch noch die Blicke
meiner Kommilitonen. Vielleicht bilde ich es mir nur ein, aber ich habe das
Gefühl, dass die Leute mich meiden, keiner setzt sich neben mich. Ich fühle
mich wie ein Aussätziger.
Ich stelle mir vor, wie schlimm es im Beruf erst wird. Ich
will einen guten Job in einem Unternehmen, vielleicht im Marketing. Doch wie
passt Schuppenflechte zu Meetings und Kundenakquise? Vielleicht studiere ich
schon so lange, weil ich noch mehr Angst habe, was danach passiert. Auf der
einen Seite möchte ich gern aufstehen und sagen „Leute, Schuppenflechte ist
eine Qual, ich habe mir das nicht ausgesucht.“, auf der anderen Seite habe ich
die Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass es irgendwo ein Mittel gibt, das
hilft.